Storytelling im Personal Branding – wie erzähle ich meine Geschichte?

Storytelling im Personal Branding – wie erzähle ich meine Geschichte?
16. Januar 2020 Weingartshofer Daniel
blonde Frau Mitte 50, die in die Kamera lächelt

Erfolg durch Selbstvermarktung

Kind schreit in Mikrofon„Freelancer“, „Digital Nomads“, „New Work“… Berufsgruppen, die in den letzten Jahren von einer kleinen Minderheit zu wichtigen Wirtschaftszweigen wurden. Die neuen Arbeitsformen bringen viele Vorteile. Der Wunsch nach hoher zeitlicher und örtlicher Flexibilität, eigenständiges Arbeiten und die Möglichkeit näher bei seiner Familie zu sein führen dazu, dass viele Menschen den Weg in die Selbstständigkeit wagen.

Um erfolgreich selbständig zu sein, muss man sich selbst und seine Leistungen gut vermarkten. „Personal Branding“ beschreibt das definieren einer Marke für sich selbst. Personal Branding ist in den letzten Jahren zu einem Schlagwort geworden, da immer mehr Menschen sich selbst vermarkten. Dadurch wird es auch immer schwieriger aus der Masse zu stechen und Aufträge zu erhalten.

Selbstvermarktung ist aber nicht nur für die Generation der „New Work“ wichtig! Jeder Mensch verkörpert nach außen hin gewisse Werte und Eigenschaften. Um diese zu verstehen – und im geschäftlichen Umfeld – auch nutzen zu können ist es für jeden Arbeiter und Angestellten wichtig seinen Auftritt zu verstehen und auch zu formen. Dies ist in Zeiten von Social Media umso wichtiger, da wir in verschiedensten Kanälen wertvolle Information über uns teilen. Vom CEO, über das Management bishin zum Einzelnen Teammitglied hilft Personal Branding also dabei sich selbst und seine Leistungen besser zu definieren und damit erfolgreicher zu werden.

Um sich selbst erfolgreich zu vermarkten ist eine der wirkungsvollsten Strategien seine eigene Geschichte in den Mittelpunkt zu rücken. Dazu musst du wissen welcher Teil deiner Geschichte für deine Zielgruppe relevant ist und wie du die Geschichte dann erzählst, wie also Storytelling im Personal Branding funktioniert.

In diesem Blogbeitrag habe ich dazu einige Tipps für dich vorbereitet!

Tipp 1 Verwechsle deinen Marketingplan nicht mit deiner Marketingstrategie!

Viele meiner Kunden starten deren Überlegungen zu Storytelling bei Contentformaten (Blog, Foto oder Video?), Channelplänen (Facebook, Instagram, Xing oder LinkedIn) oder sonstigen taktischen Fragestellungen. Diese Elemente sind aber erst nachgeordnet wichtig und Teil des Marketingplans.

Ein Marketingplan ist jedoch leicht kopierbar! Um langfristig erfolgreich sein zu können und sich von Ihren Konkurrenten abzuheben brauchst du eine starke, sinnvolle Strategie mit einem starken Alleinstellungsmerkmal, oder USP [1].

Ein Alleinstellungsmerkmal kannst du vor allem durch deine eigene Geschichte aufbauen, niemand sonst hat dein Leben gelebt, niemand hat deine Geschichte und deine Erfahrung.

Tipp 2 Starte bei den Emotionen Ihrer Kunden

Natürlich hast du nicht nur eine Geschichte, du hast vieles zu erzählen. Du musst dich aber entscheiden, welchen Teil deiner Geschichte du erzählen möchtest. Dazu ist es wichtig, dass du zuerst an deine Kunden denkst. Wie möchtest du diese überzeugen, welcher Emotionsbereich der Kunden soll angesprochen werden?

Sehr hilfreich ist hier das Rad der Emotionen von Robert Plutchik. Siehe hier.

Welches ist also der Bereich den du ansprechen möchtest? Anbei einige Beispiele

  • Freelancer / Blogautor: Begeisterung, Neugier
  • Athlet: Überraschung, Bewunderung
  • Versicherungsberater: Gelassenheit, Vertrauen

Tipp 3 Kenne deine Value Proposition

Gehe nun einen Schritt weiter und erkläre dir selbst welchen Wert du deinen Kunden verkaufst. Achtung! Ein Produkt ist kein Wert. Slack verkauft beispielsweise nicht „ein Chatprogramm“ sondern „die Freiheit schneller und besser zu kommunizieren“. Apple verkauft kein „Elektrogerät“ sondern ein „Lebensgefühl von Klarheit, Schönheit und Effizienz“.

Tipp 4 Kenne deinen Archetyp

Basis des Storytelling sind „Archetypen“. Der bekannte Psychiater Carl Gustav Jung hat in seinen Werken diese Archetypen definiert. CG Jung behauptet, dass wir Personen immer in solchen Archetypen gliedern. Es existieren unterschiedliche Definitionen dieser Archetypen. Einige davon finden Sie hier.

Archetypen Kreis nach Carl Gustav JungJeder dieser Archetypen hat eine bestimmte innere Kraft, eine Dissonanz die ihn oder sie antreibt. Ein Rebell möchte vorhandene Strukturen umbrechen, ein Entdecker möchte neues Erfahren, ein Architekt möchte etwas Kreieren. Dieser innere Antrieb ist einer der wichtigsten Elemente aus dem Storytelling und führt dazu, dass mit jedem Archetyp unterschiedliche Emotionen angesprochen werden. Bspw. löst der „Entdecker“ oft Überraschung und Bewunderung aus und würde somit sehr gut auf einen Athleten im Alpinbereich passen.

Ein „Rebell“ löst oft Verwunderung, gleichzeitig aber auch Neugier und Begeisterung aus. Dieser Archetyp würde wahrscheinlich sehr gut zu einer Person passen, die mit einem disruptiven Geschäftsmodell eine alteingesessene Industrie umwälzen möchte.

Tipp 5 Finde deine Ihre Geschichte

Nachdem du den Emotionsbereich definiert hast, den du ansprechen möchtest, und nun auch weißt, welcher Archetyp am besten zu dir passt hast du bereits einen sehr gut abgesteckten Rahmen für dein Storytelling. In diesem Rahmen kannst du nun deine eigene Geschichte finden und einordnen.

Am wichtigsten dabei ist: „Bleibe bei der Wahrheit“!

Überlege dir welchen Teil deiner Geschichte du am besten so präsentieren kannst, dass er genau diese Emotionen bedient und den Archetyp widerspiegelt. Finde diesen Teil aus deinem Leben, aber erfinde ihn nicht! Storytelling lebt von Authentizität und Echtheit. Nur so wirst du langfristig Erfolg haben.

Tipp 7 Storytelling – So erzählst du deine Geschichte

Der nächste wichtige Punkt ist die grundlegende Planung des „Telling“. Zum Anfang musst du deine Geschichte detaillierter aufgliedern. Verwende dazu die Heldenreise von Joseph Campbell. Definiere die einzelnen Schritte deiner Geschichte um noch mehr Klarheit darüber zu bekommen wie deine Geschichte wirklich aussieht. Einige Infos zu den einzelnen Stationen findest du hier.

Das Buch von Joseph Campbell zu diesem Thema ist Basisliteratur und mehr als lesenswert, für alle die sich näher mit Storytelling beschäftigen möchten!

Tipp 8 Jetzt sind die Marketingpläne an der Reihe

Mit deiner Storytelling Strategie kannst du nun endlich deine Marketingpläne aufsetzen. Starte am besten beim Content. Wie lässt sich deine Geschichte am besten in Content ausdrücken? Wähle danach die passenden Kanäle zur Aktivierung deiner Geschichte!

 

In Zeiten von Social Media, Content Marketing, Algorithmen und künstlicher Intelligenz geht die menschliche Seite oft verloren. Und dennoch ist es genau das menschliche, unsere Emotionen, unsere Gefühle, Geschichten von Menschen, die uns am meisten bewegen. Wenn du diese Tipps beachtest und Storytelling in deiner Personal Branding Strategie und Taktiken einbindest, wirst du kurz- und langfristig erfolgreich und zufrieden sein.

Wenn du Unterstützung beim Aufbau deiner Personal Brand benötigst, kontaktiere  mich doch einfach direkt!